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Erneuerbare Energien auf der Ãœberholspur


Wie die Internationale Agentur für erneuerbare Energie auf ihrer Jahreskonferenz in Abu Dhabi am 13./14. Januar 2018 mitteilte, purzeln die Kosten für die Erzeugung von Solarenergie und anderer erneuerbare Energien und schaffen damit ein wirkungsvolles Anreizsystem für die Regierungen der MENA-Region, ihre Anstrengungen zur Entwicklung ihrer Kapazitäten im Bereich der Erneuerbaren Energien zu verdoppeln.

Die Kosten zur Erzeugung von Elektrizität Photovoltaik (PV) sind zwischen 2010 und 2017 um 73 % gefallen. Dies gilt aus einer neuen Analyse vor, die von der internationalen Netzagentur (Irina) auf ihrer Jahreskonferenz am 13. /14.Januar 2018 in Abu Dhabi veröffentlicht wurde. Die durchschnittlichen Kosten für Sonnenenergie betrugen global im Jahre 2071 lediglich 0,10 Cent pro Kilowattstunde und sollen bis zum Jahre 2020 noch um weitere 50 % fallen . Diese außerordentlichen Zahlen unterstreichen, wie machtvoll die Anreiz für die Regierungen der Golfstaaten, sind ihre Anstrengungen zur Entwicklung nachhaltiger Energiesektoren zu verdoppeln.

Parallel zu dem dramatischen Fall der Preise für Solarstrom sind auch die Kosten für Windenergie seit 2010 um 23 % auf einen globalen Durchschnittswert von 0,06 € pro Kilowattstunde gefallen. Diese Preise bedeuten, dass die meisten Technologien im Bereich Erneuerbarer Energien nunmehr effektiv mit fossilen Brennstoffen konkurrieren können, deren Kosten sich in einem Rahmen von 0,05-0,1 0,07 € pro Kilowattstunde bewegen. Dieser Wettbewerb wird sich in den nächsten Jahren noch verschärfen. Bis zum Jahre 2020 sollen Erneuerbare Energie in allen Bereichen mit den herkömmlichen Energien wettbewerbsfähig sein.

Der Golfstaaten waren führend bei der Reduktion der Preise für Erneuerbare Energien. Selbst die teuerste Technologie im Bereich erneuerbarer Energien -concentrated solar power (CSP) - ist nun wettbewerbsfähig mit aus Gas hergestellter Energie, wie man dem super-niedrigen Tarif, der im letzten September zwischen der Dubai Electricy Authority( DEWA) und dem Konsortium aus Acqua Power-Shanghei Electric für die 4. Phase des Mohammed bin Rachid Al Maktoum Solarparks (MBR-Solarpark ) ersehen kann.

Zahlreiche neue Projekte sind. In der Pipeline. DEWA plant eine neue Tranche des MBR-Solarpark von 300 MW, ein weiterer Schritt auf dem Weg, m die Gesamtkapazität bis zum Jahre 2030 auf 5 GW zu erhöhen. Saudi-Arabien ist dabei, Ausschreibungen für etwa 4 GW an Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien im Jahre 2018 herauszulegen, davon 3,2 GW Solarenergie und 800 MW Windenergie. Selbst der geschundene Jemen hat Ambitionen im Bereich der Solarenergie, mit Plänen, 400 MW durch den Gebrauch von Solardächern zu generieren.

Herausforderungen

Doch bei allem Optimismus gibt es auch einige „Caveats „ und Herausforderungen.

Da ist etwa das Problem der Zwischenlagerung von Elektrizität. Zwar verbessert sich die Technologie für Batterien und wird man wohl sehr bald signifikante größere Kapazitäten erreichen und auch die Kosten dafür senken, aber es wird immer noch eine Weile dauern, bis das Thema Strom aus Erneuerbare Energien als vollständig gelöst angesehen werden kann. Für einige Jahre werden immer noch Gas und einige andere konventionelle Quellen gebraucht für Phasen, wo die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht bläst.

De Industrie muss auch noch Antworten zu finden auf einige spezifisch regionale Probleme. Wüstenstürmer reduzieren die Effizienz von Solar-Panelen bis zu 30 %. Verschiedene Technologien wurden getestet um die Panelen zu reinigen wie etwa Roboter oder Drohnen aber immer noch ist die effizienteste Methode, sie durch menschliche Arbeitskraft zu reinigen. Im MBR-Solarpark in der Wüste von Dubai schafft es eine Kombination von Traktoren und Arbeitern innerhalb von 9 Tagen die Millionen installierter Panelen zu reinigen und danach muss man gleich wieder von vorne anfangen. In dem Maße wie der Solarpark seine Kapazität ausweitet, wird auch die Kapazität der Reinigungsteams zunehmen müssen.

Auch das regulative Rahmenwerk muss angepasst werden. DP World hat etwa ein umfassendes Programm startet, Solar-Panelen auf Dächer von etwa 20 Betrieben in dem Industriepark in der Freizone voll Jebel Ali zu installieren. Doch die Regularien stehen bisher noch vor, dass die Energie , die in eine spezifische Örtlichkeit erzielt wird auch nur innerhalb des Bedarfs dieser Einheit verbraucht werden kann. Ein Transfer von Elektrizität zwischen den verschiedenen Betrieben ist nicht erlaubt, ganz zu schweigen von potentiellen Konsumenten ausserhalb der Freizone. Da immer mehr Unternehmen solche Investments tätigen wollen - in Abu Dhabi etwa wurde bisher 44 solcher Projekte lizenziert – wird es in Zukunft Sinn machen, den privaten Erzeugern von Solarstrom auch den Handel mit ihrem überflüssigem Strom zu erlauben.

Eine noch größere Herausforderung ist es, Entsalzungsanlagen nachhaltiger zu machen. Bisher waren Erneuerbare Energien zu kostspielige und zu unzuverlässig um Trinkwasser zu produzieren. Dieses Manko hat etwa auch dazu geführt, dass die Ziele von etwa von MASDAR, der Öko-Stadt in Abu Dhabi, „karbon - neutral „ zu werden, bisher nicht erreicht wurden. Es gibt jedoch Zusicherungen aus industriellen Kreisen, dass bereits in den kommenden Jahren Entsalzungsanlagen aus nachhaltigen Energien kommerziell lebensfähig sein werden.

Ungeachtet dieser Hürden würden schafft der Kostenfaktor einen unwiderstehlichen Anreiz, in den kommenden Jahren Erneuerbare Energien auf großen Fuß zu installieren.

Die größte Frage in der Region - allerdings aus heutiger Sicht wohl eher ein Luxusproblem - in der Golf-Region stellt wird dann sein, was man dann mit den bis dahin immer noch in erheblicher Grössenordnung verfügbaren fossilen Brennstoffen anfangen wird.


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